Pünktlich zum Jahreswechsel habe ich für euch eine Liste mit den meiner Meinung nach besten Filmen des vergangenen Jahres zusammengestellt.
Es wurden nur jene Filme in die Wertung genommen, die tatsächlich im Jahr 2021 in den Lichtspielhäusern gezeigt oder für das Heimkino bzw. auf Streaming-Plattformen veröffentlicht wurden. Alle Filme wurden mit einer Skala zwischen 0 und 5 Sternen bewertet, wobei die Sternevergabe rein subjektiv betrachtet werden sollte.
„Movies&More“ wünscht euch viel Spaß mit den besten Filmen aus dem Jahr 2021.
Top 30
1. Dune
Mit dem Sci-Fi-Kracher „Dune“ liefert uns Regisseur Denis Villeneuve (Prisoners, Sicario, Arrival, Blade Runner 2049) ein intergalaktisches Abenteuer der Extraklasse. Auf technischer Ebene kann man bei diesem 2,5 Stunden Epos nur mit der Zunge schnalzen. Vor allem handwerklich wird „Dune“ in der kommenden Award-Season ein ganz großer Wurf werden. Die zu Beginn des Films als „Dune: Part One“ betitelte Adaption ist meisterhaft inszeniert, episch, bedeutungsvoll, düster, langatmig und monumental. Ein wuchtiger Score von Komponist Hans Zimmer, großartige Bilder von Kameramann Greig Fraser, pompöses Produktionsdesign von Patrice Vermette, edle Kostüme von Jacqueline West und Robert Morgan, ein technisch einwandfreier Schnitt von Joe Walker, Effekte zum Niederknien, ein fabelhafter Cast sowie meisterhafte Regie ergeben ein einzigartiges Kunstwerk. Regisseur Denis Villeneuve hat hier etwas ganz Besonderes erschaffen. „Dune“ hat sich Platz 1 der Liste mehr als verdient.
2. Promising Young Woman
Im Rache-Thriller „Promising Young Woman“ begleiten wir die junge Cassie (grandios: Carey Mulligan) die ein geheimes Doppelleben führt. Nachts schleppt sie notgeile Männer in Bars und Clubs ab und tut so als ob sie sturzbetrunken wäre. Zu Hause angekommen, erteilt sie ihnen dann eine gehörige Lektion. Der Grund für Cassies Rachemission ist ihre Freundin und Studienkollegin Nina, die vor einigen Jahren sexuell missbraucht wurde, was damals allerdings unter den Teppich gekehrt wurde. Regisseurin Emerald Fennell gibt hier ein beeindruckendes Regiedebüt und wurde zurecht mit dem Oscar für das beste Original-Drehbuch geehrt.
3. Titane
Der Horror-Thriller „Titane“ von Regisseurin Julia Ducournau (Mange, Raw, Servant) fokussiert sich auf Alexia (Agathe Rousselle), die seit einem Autounfall in ihrer Kindheit eine Titanplatte im Kopf trägt. Sie ist eine erotische Tänzerin, die bei Autoshows auftritt und irgendwann sogar Sex nicht nur in, sondern mit einem der Vehikel hat. Nachdem sie mehrere Männer tötet, muss Alexia untertauchen und gibt sich fortan als Mann aus. Sie nimmt die die Identität des als Kind verschwundenen Adrien an. Adrien’s Vater Vincent (Vincent Lindon), der lange nach seinem Sohn gesucht hat, nimmt die verkleidete und aus unerklärlichen Gründen schwangere Alexia bei sich auf. Was folgt ist eine wilde Achterbahnfahrt die meisterhaft inszeniert ist.
4. Der Rausch (OT = Another Round)
Mit dem Drama „Der Rausch“ liefert uns Regisseur Thomas Vinterberg (It’s All About Love, Die Jagd, Die Kommune) einen Film über das Leben und den Tod. Im Zentrum der Handlung steht der Lehrer Martin (grandios: Mads Mikkelsen) dessen Qualitäten so schlecht sind, dass seine Schüler ihn gekündigt haben wollen. Ermutigt durch eine Promille-Theorie stürzen sich Martin und seine drei Kollegen Tommy (Thomas Bo Larsen), Nikolaj (Magnus Millang) und Peter (Lars Ranthe) in ein Experiment: Sie wollen durch Alkoholkonsum ihren Promillewert bei 0,5 halten. Das Ergebnis ist zu Beginn äußerst positiv. Martin’s Schüler haben wieder Spaß am Unterricht und die Beziehung zu seiner Frau Trine (Maria Bonnevie) entflammt wieder. Doch die negativen Auswirkungen lassen nicht lange auf sich warten. Thomas Vinterberg hat mit „Der Rausch“ ein wunderschönes Drama geschaffen, das gekonnt mit witzigen und traurigen Momenten hantiert.
5. Spider-Man: No Way Home
Nachdem seine Identität enthüllt wurde, muss sich unser Titelheld (Tom Holland) in „Spider-Man: No Way Home“ gleich mit fünf Schurken auseinandersetzen und erhält dabei unter anderem Unterstützung von seinem Avengers-Kollegen Doctor Strange (Benedict Cumberbatch). „Spider-Man: No Way Home“ ist eine äußerst gelungene Comicverfilmung, die der Figur Peter Parker alias Spider-Man noch mehr Ecken und Kanten verleiht, extrem viel Spaß macht, eine emotionale Achterbahn bietet und mit seinen zahlreichen Wendungen und Überraschungen dafür sorgt, dass dem Zuschauer bei der ein oder anderen Szene die Kinnlade hinunterfällt. Regisseur Jon Watts (Clown, Cop Car, Fantastic Four) hat mit „Spider-Man: No Way Home“ den besten und kommerziell erfolgreichsten Live Action Spidey-Film aller Zeiten abgeliefert.
6. Zack Snyder’s Justice League
Mit dem 4-Stunden-Epos „Justice League“ haut uns Regisseur Zack Snyder (300, Watchmen, Sucker Punch, Army of the Dead) eine der besten Comicverfilmungen aller Zeiten um die Ohren, die es eigentlich hätte nie geben sollen. Dank der weltweiten „Release the Snyder-Cut“-Bewegung hat uns der Streaminganbieter HBO Max im Jahr 2021 einen Director’s Cut spendiert, der den grässlichen Kinocut von Regisseur Joss Whedon (The Avengers) aus dem Jahr 2017 in allen Belangen überflügelt. Der großartige Cast – angeführt von Ben Affleck, Henry Cavill, Gal Gadot, Jason Momoa, Ezra Miller und Ray Fisher – verkörpert die gottgleichen Superhelden grandios und verleiht dank der spendablen Laufzeit jeder Figur neue Facetten. „Justice League“ ist episch, actiongeladen und hat auch dank seiner tiefergehenden Nebenplots viel Herz.
7. Helden der Wahrscheinlichkeit (OT = Riders of Justice)
In der Dramedy „Helden der Wahrscheinlichkeit“ von Regisseur Anders Thomas Jensen (Flickering Lights, Adam’s Äpfel, Men & Chicken) kehrt der Soldat Markus (Mads Mikkelsen) nach dem Tod seiner Frau nach Dänemark zurück. Er muss sich fortan alleine um die jugendliche Tochter Mathilde (Andrea Heick Gadeberg) kümmern. Dabei will er vor allem seine Ruhe und ab und zu seine Trauer mit viel Bier runterspülen. Doch er hat nicht mit dem Mathematiker Otto (Nikolaj Lie Kaas), seinem Kollegen Lennart (Lars Brygmann) und dem Hacker Emmenthaler (Nicolas Bro) gerechnet, die eines Tages unerwartet vor seiner Tür stehen. Sie haben eine bahnbrechende Entdeckung gemacht. Laut ihren Berechnungen ist Markus‘ Frau nicht zufällig gestorben. Die Beweiskette der drei Männer, an deren Ende eine Bande namens „Riders Of Justice“ steht, ist eindeutig und weckt die Rachlust von Markus. Der Cast – angeführt vom grandiosen Mads Mikkelsen – liefert durch die Bank fabelhafte Leistungen und sorgt dafür, dass dem Zuschauer bei der ein oder anderen Szene das Lachen im Hals stecken bleibt.
8. The Father
Mit dem Drama „The Father“ von Regiedebütant Florian Zeller wird uns eine emotionale Geschichte geboten, in deren Mittelpunkt der von Demenz geplagte Rentner Anthony (Anthony Hopkins) steht. Dessen Tochter Anne (Olivia Colman) versucht verzweifelt für ihn zu sorgen und langsam aber sicher verschwimmen für Anthony die Grenzen zur Realität. Schauspieler Anthony Hopkins (Das Schweigen der Lämmer, Thor, Westworld) wurde zurecht mit dem Oscar als bester männlicher Hauptdarsteller ausgezeichnet und spielt sich förmlich die Seele aus dem Leib. „The Father“ schildert eindrucksvoll das Thema Demenz wie es kein Film jemals zuvor geschafft hat.
9. Keine Zeit zu sterben (OT = No Time to Die)
Mit dem 25. Bond-Abenteuer „Keine Zeit zu sterben“ geht die Ära von Daniel Craig, die sich über insgesamt fünf Filme erstreckt und im Jahr 2006 mit dem großartigen „Casino Royale“ begann zu Ende. „Keine Zeit zu sterben“ ist ein würdiger Abschluss der Craig-Ära und überzeugt mit satter Action, einem tollen Score von Hans Zimmer, einem starken Introsong von Billie Eilish, wundervollen Bildern von Linus Sandgren, einer emotionalen Story und einem Daniel Craig in Höchstform. Regisseur Cary Joji Fukunaga (Jane Eyre, True Detective, Beasts of No Nation, Maniac) liefert uns mit „Keine Zeit zu sterben“ einen der besten Bond-Streifen aller Zeiten.
10. I Care A Lot
Die Thriller-Dramedy „I Care A Lot“ von Regisseur J Blakeson (The Disappearance of Alice Creed, Die fünfte Welle, Gunpowder) fokussiert sich auf die Betreuerin Marla Grayson (Rosamund Pike), die sich für alleinstehende Senioren einsetzt. Doch dahinter steht ein knallhartes Business. Denn Marla reißt sich laufend gemeinsam mit ihrer Geschäftspartnerin Fran (Eiza González) das Vermögen ihrer Klienten unter den Nagel. Als Marla die äußerst wohlhabende Klientin Jennifer Peterson (Dianne Wiest) zugeteilt wird, wittert sie einen fetten Zahltag. Allerdings hat Jennifer Peterson ein düsteres Geheimnis und eine Verbindung zu dem knallharten Gangster Roman Lunyow (Peter Dinklage), der Marla bald brutal auf den Zahn fühlt. „I Care A Lot“ ist ein absurder Thriller, der mit seinen beiden grandiosen Hauptdarstellern punktet.
11. The Green Knight
„The Green Knight“ ist ein eindrucksvolles und düsteres Fantasy-Märchen, das vom jungen Ritter Sir Gawain (Dev Patel) handelt. Dieser hat vor einem Jahr dem mysteriösen Grünen Ritter den Kopf abgeschlagen und muss sich ihm nun erneut stellen. Er bricht auf und kämpft auf seiner Reise gegen Geister, Riesen, Diebe und Intriganten. Regisseur David Lowery (Ain’t Them Bodies Saints, Elliot der Drache, A Ghost Story, Ein Gauner & Gentleman) liefert uns mit „The Green Knight“ einen bildgewaltigen Fantasy-Film der vor Kreativität nur so strotzt.
12. The Last Duel
Das Historie-Drama „The Last Duel“ von Regisseur Ridley Scott (Alien, Gladiator, Königreich der Himmel, House of Gucci) spielt im Frankreich des 14. Jahrhunderts und schildert die Geschehnisse aus drei Perspektiven. Darin beschuldigt Marguerite de Carrouges (Jodie Comer) den zwielichtigen Jacques Le Gris (Adam Driver), sie vergewaltigt zu haben. Ihr Mann, der Ritter Jean de Carrouges (Matt Damon), bringt die Klage vor seinen Fürsten Pierre d’Alencon (Ben Affleck). Der ist aber eng mit Le Gris verbandelt und will die Sache unter den Teppich kehren. So sieht de Carrouges nur eine Chance und fordert Le Gris auf ein Duell auf Leben und Tod heraus. „The Last Duel“ ist ein bildgewaltiger Film, der gekonnt die #metoo-Debatte in ein Mittelalter-Setting bringt und mit herausragenden Schauspielleistungen glänzt.
13. Luca
Mit dem Animationsfilm „Luca“ kommt richtiges Sommer-Feeling auf. Die Handlung fokussiert sich auf Luca (Stimme im Original: Jacob Tremblay) der während der Schulferien nichts anderes vor hat, als faul in der Sonne zu liegen, im Meer zu baden, Eis zu schlecken und tellerweise leckere Pasta zu verschlingen. Doch Luca und sein bester Freund Alberto (Jack Dylan Grazer) haben ein großes Geheimnis. Die beiden sind keine menschlichen Jungen, sondern freundlich gesinnte Meereskreaturen, die ihre eigentliche Form nur unter Wasser oder im Kontakt mit Wasser annehmen. Als die Beiden in einer kleinen Küstenstadt das Menschenmädchen Giulia Marcovaldo (Emma Berman) kennenlernen beginnt ein wundervolles Abenteuer, das sie niemals vergessen werden. „Luca“ ist ein bezaubernder Animationsfilm, der mit wundervollen Bildern und einer recht simplen aber schönen Message punktet.
14. CODA
Im Drama „CODA“ ist die siebzehnjährige Ruby (Emilia Jones) mit einer Stimme gesegnet, die ihre Eltern nicht hören können. Sie ist das einzige hörende Mitglied einer gehörlosen Familie – ein CODA, Child of Deaf Adults. Ihr Leben dreht sich darum, als Dolmetscherin für ihre Eltern Jackie (Marlee Matlin) und Frank (Troy Kotsur) zu fungieren und jeden Tag vor der Schule mit ihrem Vater und ihrem älteren Bruder Leo (Daniel Durant) auf dem angeschlagenen Fischerboot der Familie zu arbeiten. Als Ruby dem Chorclub ihrer Highschool beitritt, entdeckt sie ihr Talent für den Gesang und fühlt sich zu ihrem Duettpartner Miles (Ferdia Walsh-Peelo) hingezogen. Von ihrem enthusiastischen Chorleiter Bernardo (Eugenio Derbez) ermutigt, sich an einer renommierten Musikschule zu bewerben, ist Ruby hin- und hergerissen zwischen den Verpflichtungen gegenüber ihrer Familie und dem Verfolgen ihrer eigenen Träume. „CODA“ ist ein herzergreifendes Drama mit einem tollen Cast, das das Thema Gehörlosigkeit in eine wunderschöne Coming of Age Story verpackt.
15. The Suicide Squad
Die von Regisseur James Gunn (Slither, Super, Guardians of the Galaxy) inszenierte Comicverfilmung „The Suicide Squad“ fokussiert sich auf die Superschurken-Truppe ‚Task Force X‘ die unter anderem aus Bloodsport (Idris Elba), Peacemaker (John Cena), Captain Boomerang (Jai Courtney), Ratcatcher 2 (Daniela Melchior), Savant (Michael Rooker), King Shark (Steve Agee), Blackguard (Pete Davidson), Javelin (Flula Borg) und Harley Quinn (Margot Robbie) besteht. Die Gruppe wird auf der abgelegenen Insel Corto Maltese abgesetzt, mitten in einem Dschungel voller Gegner und Guerilla-Kämpfer. Colonel Rick Flag (Joel Kinnaman) versucht, die Truppe auf Linie zu halten. Mit „The Suicide Squad“ darf sich James Gunn so richtig austoben und liefert ein äußerst unterhaltsames Feuerwerk an Gags und Action.
16. A Quiet Place Part II
Im Sequel „A Quiet Place Part II“ ist Evelyn (Emily Blunt) nun mit ihren Kindern Regan (Millicent Simmonds) und Marcus (Noah Jupe) sowie dem neugeborenen Baby auf sich allein gestellt. An den unheimlichen Zuständen in der postapokalyptischen Welt hat sich nichts geändert. Die geräuschempfindlichen Biester, die die Erde im ersten Film überfielen, sind nach wie vor auf der Jagd. Als sie den Überlebenden Emmett (Cillian Murphy) treffen, stellt sich für Evelyn bald die Frage, wie es weitergehen soll. Ist es an der Zeit, sich mit anderen zusammenzutun? Und wenn ja, wem kann man überhaupt trauen? Der Schauspieler John Krasinski (The Office, 13 Hours, Jack Ryan) beweist abermals sein Händchen für erstklassige Regie und liefert mit „A Quiet Place Part II“ einen genauso starken und atmosphärischen Thriller wie seinen Vorgänger.
17. Eternals
Mit der Comicverfilmung „Eternals“ liefert uns Regisseurin und Oscarpreisträgerin Chloe Zhao (Songs My Brothers Taught Me, The Rider, Nomadland) ein bildgewaltiges und ein sich über Jahrtausende erstreckendes Sci-Fi-Epos. Das intergalaktische Sci-Fi-Abenteuer „Eternals“ ist eine der besseren Comicverfilmungen aus dem Marvel Cinematic Universe und glänzt mit einem hochkarätigen und diversen Cast, epischen Bildern, einem schönen Score, ästhetischen Kostümen, atemberaubender Ausstattung, einem technisch einwandfreien Schnitt sowie meisterhafter Regie von Chloe Zhao.
18. Palm Springs
„Palm Springs“ von Spielfilm-Regiedebütant Max Barbakow fokussiert sich auf Nyles (Andy Samberg), der jeden Tag aufs neue durch die Feierlichkeiten einer Hochzeit muss. Seit er auf eine rötlich flackernde Höhle in der Wüste stieß, erlebt er immer wieder denselben Tag. Nach einem Ausweg sucht er schon längst nicht mehr. Stattdessen hat er es sich in seiner ganz eigenen Welt mit Hawaiihemd und Sonnenbrille einfach mal gemütlich gemacht. Doch dann trifft er eines Tages auf die hübsche Sarah (Cristin Milioti), die durch einen Zufall ebenfalls in der mysteriösen Höhle gelandet ist. Im Gegensatz zu Nyles hat sie allerdings nicht vor, auf ewig in der Unendlichkeit zu schweben. „Palm Springs“ ist eine herzergreifende Zeitreise-Komödie, die mit einem fabelhaften Darstellerduo punktet.
19. Die Mitchells gegen die Maschinen (OT = The Mitchells vs. The Machines)
Mit dem Animationsfilm „Die Mitchells gegen die Maschinen“ wird uns ein irrwitziges Abenteuer voller skurriler Momente geboten. Darin wird Katie Mitchell (Stimme im Original: Abbi Jacobson) an der Filmschule ihrer Träume angenommen. Die Rechnung hat sie allerdings ohne ihre Familie gemacht. Ihre Eltern, der naturverbundene Rick (Danny McBride) und die stets gut gelaunte Linda (Maya Rudolph), stornieren kurzerhand ihren geplanten Flug, um sie stattdessen mit dem Auto selbst zur Uni zu bringen. Gemeinsam mit Katies Bruder Aaron (Michael Rianda) und Familien-Mops Monchi beginnt der Familientrip. Doch dieser mündet schon bald in einem unerbittlichen Kampf gegen eine Armee von Robotern. „Die Mitchells gegen die Maschinen“ ist ein spaßiges Abenteuer für Groß und Klein, das für einige Lacher sorgt.
20. Judas and the Black Messiah
Mit dem Biopic „Judas and the Black Messiah“ liefert und Regisseur Shaka King (Newlyweeds, People of Earth, Shrill) ein knallhartes Drama mit Starbesetzung. In den späten 1960er Jahren wird der Kleinkriminelle William O’Neal (LaKeith Stanfield) in Chicago verhaftet, nachdem er versucht hat ein Auto zu klauen. FBI-Agent Roy Mitchell (Jesse Plemons) bietet O’Neal an, die Anklage gegen ihn fallen zu lassen, wenn er undercover für das FBI arbeitet. O’Neal wird beauftragt, die Illinois-Sektion der Black Panther Party zu infiltrieren und ihren Anführer Fred Hampton (Daniel Kaluuya) zu bespitzeln. Er beginnt, sich Hampton anzunähern, der daran arbeitet, Allianzen mit rivalisierenden Gangs und Milizgruppen zu bilden. Als Fred Hampton in der Partei immer weiter aufsteigt und sich unterwegs in die Mitrevolutionärin Deborah Johnson (Dominique Fishback) verliebt, entbrennt ein Kampf um O’Neals Seele. „Judas and the Black Messiah“ glänzt mit sensationellen Darstellerleistungen und einer packenden Story. Daniel Kaluuya (Black Mirror, Get Out, Black Panther, Widows) wurde zurecht im letzten Jahr mit dem Oscar als bester Nebendarsteller ausgezeichnet.
21. King Richard
Mit dem Biopic „King Richard“ von Regisseur Reinaldo Marcus Green (Monsters and Men, Top Boy, We Own This City) wird uns eine emotionale Story rund um Richard Williams (Will Smith) geschildert, der zwei der außergewöhnlichsten und besten Tennisspielerinnen aller Zeiten großzog. Als Venus (Saniyya Sidney) und Serena (Demi Singleton) gerade einmal viereinhalb Jahre alt waren, gab ihr Vater ihnen schon regelmäßig Tennisunterricht. Doch auch wenn diese unkonventionelle Art der Erziehung auf den ersten Blick durchaus fragwürdig erscheint, so führte sie zumindest zu enormem Erfolg. Serena gilt für einige Experten als beste Tennisspielerin aller Zeiten und auch Venus konnte große Erfolge feiern und war zumindest eine Zeit lang auf Platz eins der Weltrangliste. Die Beziehung zu ihrem Vater aber war für die beiden Mädchen nie eine leichte. Will Smith (Ali, Men in Black, Bad Boys, Aladdin) liefert hier eine wahre Tour de Fource ab und wird mit größter Wahrscheinlichkeit als bester Hauptdarsteller bei den diesjährigen Oscars nominiert werden und vielleicht sogar gewinnen.
22. The Power of the Dog
Der Western „The Power of the Dog“ von Regisseurin Jane Campion (Das Piano, Holy Smoke, Bright Star, Top of the Lake) fokussiert sich auf zwei Brüder, die im Jahr 1925 gemeinsam eine große Ranch in Montana besitzen. Während Phil (Benedict Cumberbatch) mit Strenge und Härte auf der Farm anpackt, will sich George (Jesse Plemons) der Kontrolle seines Bruders entziehen. Er legt mehr Wert auf materielle Dinge und ein Leben fernab von Rindern und Feldarbeit. Die Heirat mit der Witwe Rose (Kirsten Dunst) könnte sein Ausweg aus seinem bisherigen Leben sein. Zusammen mit ihr und ihrem Sohn Peter (Kodi Smit-McPhee) will er auf der Ranch einen neuen Lebensabschnitt markieren. Die Fronten zu seinem Bruder Phil scheinen sich durch die Anwesenheit von Rose jedoch nur zu verstärken. Von familiärer Liebe und Gastfreundlichkeit ist nichts zu spüren. Allerdings beginnen sich die Machtverhältnisse nach und nach zu verschieben. „The Power of the Dog“ glänzt mit einem toll agierendem Cast und meisterhafter Regie von Jane Campion. Allen voran Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch (Sherlock, Star Trek Into Darkness, The Imitation Game, Doctor Strange) und Nebendarsteller Kodi Smit-McPhee (Let Me In, Slow West, Planet der Affen: Revolution, X-Men: Apocalypse) dürften mit ihren herausragenden Leistungen bei der diesjährigen Oscarverleihung große Chancen auf eine der begehrten Trophäen haben.
23. Don’t Look Up
Mit „Don’t Look Up“ liefert uns Regisseur Adam McKay (Stiefbrüder, Anchorman 1-2, The Big Short, Vice) eine starbesetzte Satire der Extraklasse. Darin ist die Menschheit in großer Gefahr, als ein riesiger Asteroid auf die Erde zurast. So lauten zumindest die Warnungen der beiden Astronomen Kate (Jennifer Lawrence) und Randall (Leonardo DiCaprio), die sich mit ihren bahnbrechenden Erkenntnissen an die Öffentlichkeit wagen und eine Katastrophe vermeiden wollen. Doch niemand interessiert sich für die Behauptungen der beiden Wissenschaftler, deren Belege und Thesen als unbestätigte Randnotiz verhallen. Um sich dennoch Gehör zu verschaffen, begeben sich Randall und Kate auf große Medientour. Selbst Präsidentin Orlean (Meryl Streep) steht auf der Liste der Wissenschaftler. Das ungewöhnliche Duo gibt sich redlich Mühe, die Erdbevölkerung auf das drohende Unheil aufmerksam zu machen. „Don’t Look Up“ hat dabei viele Parallelen zu derzeitigen Themen und punktet mit genialen Darstellerleistungen und bissigen Dialogen.
24. tick, tick … BOOM!
Im Regiedebüt von Lin-Manuel Miranda wartet der junge Theaterkomponist Jon (Andrew Garfield) noch immer auf seinen Durchbruch. Nebenbei schreibt er an einem Stück, von dem er glaubt, dass es das Zeug zum nächsten großen amerikanischen Musical hat. In seinem Privatleben ist er jedoch immer mehr Druck ausgesetzt, der auf ihn einstürzt. Während seine Freunde den kreativen Traum längst aufgegeben haben, hält er an seiner Vision fest. Doch hat er wirklich den richtigen Karrierepfad eingeschlagen? Während die Uhr tickt, befindet sich Jon an einem Scheideweg und steht vor der Frage, mit der jeder rechnen muss. Was sollen wir mit der Zeit anfangen, die wir haben? Das Musical „tick, tick … BOOM!“ strotzt nur so von Kreativität sowie toller Musik und bietet eine Karrierebestleistung von Hauptdarsteller Andrew Garfield (The Social Network, The Amazing Spider-Man, Hacksaw Ridge, Under the Silver Lake).
25. Nomadland
Mit dem Drama „Nomadland“ liefert uns Regisseurin Chloe Zhao (Songs My Brothers Taught Me, The Rider, Eternals) die emotionale Reise einer Nomadin, die sich nach Freiheit sehnt. Fern (Frances McDormand) lebt in ihrem kleinen Transporter und fährt durch die Vereinigten Staaten, um sich von Job zu Job zu hangeln. Sie besteht allerdings darauf, dass sie nicht obdachlos, sondern einfach nur hauslos ist. Fern könnte aufgrund ihrer Qualifikationen jederzeit wieder ein normales Leben führen, doch sie bevorzugt das Leben auf der Straße mit seiner Freiheit, den anderen Menschen und den vielen Bekanntschaften, die man irgendwann wiedertrifft. So arbeitet sie etwa in einem Versandlager, bei der Ernte oder in einer Wohnwagensiedlung. „Nomadland“ ist ein berührendes, bildgewaltiges und trotzdem durch und durch bescheidenes Roadmovie mit einer fantastischen Frances McDormand (Fargo, Almost Famous, Three Billboards Outside Ebbing Missouri, The Tragedy of Macbeth). Sowohl McDormand als auch Zhao würden für ihre Leistungen als Hauptdarstellerin bzw. Regisseurin mit dem Oscar ausgezeichnet.
26. Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
In der Comicverfilmung „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ von Regisseur Destin Daniel Cretton (Short Term 12, Schloss aus Glas, Just Mercy) wächst der junge Shang-Chi (Simu Liu) als Sohn eines chinesischen Geschäftsmannes und einer amerikanischen Mutter in einem abgelegenen Anwesen in China auf. Von seinem Vater Wenwu (Tony Leung) erhält Shang-Chi jahrelang intensives Kampfsporttraining, bei dem er erstaunliche Martial-Arts-Fähigkeiten entwickelt. Erst Jahre später erfährt er den Grund, warum er der harten Ausbildung folgen musste. Im Glauben, einer guten Sache zu dienen, hat sein Vater ihn auf eine Mission vorbereitet, die alles andere als rechtschaffen ist. Shang-Chi sagt sich von seinem Vater los und beginnt ein neues Leben. Doch schon bald holt ihn seine Vergangenheit wieder ein und er muss gemeinsam mit seiner guten Freundin Katy (Awkwafina) versuchen, die kriminellen Machenschaften des Vaters zu stoppen. „Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings“ punktet mit genialen Kampfsequenzen, satter Action, guten Effekten und einer tollen Darstellerriege.
27. Malcolm & Marie
Im Schwarz/Weiß-Drama „Malcolm & Marie“ von Regisseur Sam Levinson (Another Happy Day, Assassination Nation, Euphoria) waren Filmemacher Malcolm (John David Washington) und seine Freundin Marie (Zendaya) gerade auf der Premiere seines neuen Films und sind nun zu Hause angekommen. Er ist überzeugt, dass das Werk ein riesiger Erfolg wird – nicht nur an den Kinokassen, sondern auch bei den Kritikern. Auf deren Kritiken wartet er nun, während er mit seiner Freundin diskutiert. Dabei kommen nach und nach neue Offenbarungen über ihre Beziehungen ans Licht, sodass der Abend eine dramatische Wendung nimmt. Bald geht es nicht mehr um den Film, sondern nur noch um die Frage: Wird ihre Liebe diese Nacht überstehen? Das kammerspielartige Drama glänzt vor allem durch seine Ästhetik und seine beiden fabelhaften Hauptdarsteller, die sich in einen regelrechten Machtkampf nur mit Worten stürzen.
28. The Harder They Fall
Im Western „The Harder They Fall“ von Regisseur Jeymes Samuel (They Die by Dawn) erfährt der Gesetzlose Nat Love (Jonathan Majors), dass sein Feind Rufus Buck (Idris Elba) aus dem Gefängnis entlassen wird. Kurzerhand trommelt er seine Bande zusammen, um Rufus aufzuspüren und sich an ihm zu rächen. Dazu gehören seine frühere Liebe Stagecoach Mary (Zazie Beetz) sowie der jähzornige Bill Pickett (Edi Gathegi) und der schnell ziehende Jim Beckwourth (R.J. Cyler). Eine gnadenlose Jagd durch die Prärie beginnt, in der Hass die treibende Motivation für Nat ist. Als Rufus Buck erfährt, dass Nat es auf ihn abgesehen hat, scharrt auch er seine eigene furchterregende Crew um sich, darunter Trudy Smith (Regina King) und Cherokee Bill (LaKeith Stanfield). Kampflos will sich Rufus keineswegs ergeben. Beide Rivalen verfolgen ein klares Ziel: Einer wird in der Wüste fallen. „The Harder They Fall“ ist ein knallharter und unterhaltsamer Western, der mit einem tollen Soundtrack und einer grandiosen Darstellerriege punktet.
29. Pig
Mit dem Drama „Pig“ liefert uns Spielfilm-Regiedebütant Michael Sarnoski ein meditatives Drama um Verlust, Trauer und Erlösung. Der ehemalige Koch Rob (Nicolas Cage) fristet ein einsames Leben in der Einöde, abgeschieden von dem Trubel der Stadt, der sich Zivilisation nennt. Seinen bescheidenen Lebensunterhalt finanziert er sich dank Hilfe seines liebgewonnenen Trüffelschweins. Als eines nachts zwei Junkies in Robs Hütte einbrechen und seinen vierbeinigen Partner entführen, gerät sein Leben völlig aus den Fugen. Rob bleibt keine andere Wahl, als nach über zehn Jahren in die ihm einst so vertraute Stadt zurückzukehren, um sich sein Trüffelschwein wiederzuholen – koste es, was es wolle. Nicolas Cage ist in „Pig“ so gut wie schon lange nicht mehr und bietet eine nuancierte Performance, die zu den besten des vergangenen Jahres gehört.
30. Benedetta
Den Abschluss der Top 30 macht das religiöse Erotik-Drama „Benedetta“ von Regisseur Paul Verhoeven (RoboCop, Basic Instinct, Showgirls, Elle). Im 17. Jahrhundert wird die italienische Nonne Benedetta (Virginie Efira) in ihrem Konvent in der Toskana von schrecklichen Visionen heimgesucht. Diese sind nicht nur von religiöser, sondern auch von erotischer Natur. Eine ihrer Mitschwestern, Bartolomea (Daphne Patakia), steht ihr in ihrer Verstörung zur Seite und aus der freundschaftlichen Beziehung entwickelt sich langsam eine romantische Liebesaffäre. Derartige amouröse Verhältnisse sind unter Ordensschwestern natürlich strengstens verboten. Würde die Äbtissin (Charlotte Rampling) oder der Nuntius (Lambert Wilson) von den beiden Frauen Wind bekommen, gäbe es einen handfesten Skandal, der die Kirche erschüttern könnte. „Benedetta“ ist ein provokantes Werk mit expliziten Momenten, die direkt ins Herz der katholischen Kirche zielen.
Honorable Mentions
- Black Widow
- Bo Burnham: Inside
- Boiling Point
- C’mon C’mon
- Finch
- Free Guy
- The Guilty
- The Hand of God
- The Little Things
- Mass
- Minari
- Nitram
- One Night in Miami …
- Pieces of a Woman
- Possessor
- Raya und der letzte Drache
- Zola