Mit seinem Spielfilmdebüt „The Wild Boys“ (OT = „Les garcons sauvages) präsentiert uns der französische Kurzfilm-Regisseur Bertrand Mandico (Lif og daudi Henry Darger, Notre Dame des Hormones, Ultra Pulpe) einen erotisch angehauchten und hypnotisierenden Fiebertraum, voller grotesker und verstörender Momente.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begehen fünf hitzköpfige Jungs aus gutem Hause ein grausames Verbrechen. Um diese ein für alle Mal zu bekehren und sie auf den richtigen Pfad zu lenken, entschließen die Eltern der Bande ihre Söhne einem niederländischen Kapitän (Sam Louwyck) anzuvertrauen. Dieser nimmt die Jungs mit auf sein Schiff und bringt ihnen Zucht und Ordnung bei. Völlig erschöpft von den Methoden des Kapitäns, bereiten sich die fünf Jungen still und heimlich auf einen Aufstand vor. Kurz vor der Meuterei stranden sie auf einer Insel voller bizarrer Gewächse, von der eine mysteriöse Kraft ausgeht. Nach einiger Zeit beginnt ihr Zauber sie zu verändern.
„The Wild Boys“ ist ein Werk voller geschlechtlicher Metaphern. Alleine die Tatsache, dass die fünf männlichen Protagonisten von Frauen (Vimala Pons, Pauline Lorillard, Diane Rouxel, Mathilde Warnier und Anaël Snoek) verkörpert werden, rückt die ohnehin schon schräge Story in ein völlig neues Licht. Verbunden mit psychedelischen Bildern, experimentellen Klängen und ungewöhnlichen Kamerafahrten entsteht daraus ein wilder und erotisch angehauchter Mix aus „Herr der Fliegen“ und „Uhrwerk Orange“. Storytechnisch bietet „The Wild Boys“ einige Überraschungen und spielt gekonnt mit Themen wie Gewalt, Begierde, Sexualität und Wut. Zuschauer mit einer niedrigen Hemmschwelle für explizite Szenen, sollten den Film mit Vorsicht genießen. Dieser dreht in einigen Sequenzen gehörig an der Groteskheitsschraube und entführt uns auf einen bizarren Trip, der sämtliche Arthouse-Barrieren sprengt.
„The Wild Boys“ ist ein ungewöhnlicher Experimentalfilm, der mit seinen geschlechtlichen Metaphern und hypnotisierenden Bildern einen kreativen Fußabdruck hinterlässt.
Der Streifen startet am 23. Mai 2019 in ausgewählten deutschen Kinos und wird von Bildstörung vertrieben.
rb
Trailer:
Quelle: Trailer via Bildstoerungtv / YouTube