Mit der Comicverfilmung „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ liefert uns Regisseur Sam Raimi (Tanz der Teufel, Darkman, Spider-Man 1-3, Drag Me to Hell) ein düsteres, schauriges, unterhaltsames und visuell beeindruckendes neues Kapitel des Marvel Cinematic Universe.
Als New York von einem Monster angegriffen wird, schreitet Doctor Strange (Benedict Cumberbatch) direkt von der Hochzeit seiner großen Liebe Dr. Christine Palmer (Rachel McAdams) zur Rettung und wundert sich schnell, dass er das von dem riesigen Wesen angegriffene Mädchen aus seinem jüngsten Traum kennt. America Chavez (Xochitl Gomez) hat die Fähigkeit durch das Multiversum zu reisen und kennt so verschiedenste Versionen unserer Welt. Eine mysteriöse dunkle Macht will ihr diese Fähigkeit rauben. Um America zu beschützen braucht Strange die Hilfe einer Person, die sich mit Dunkler Magie auskennt. Er wendet sich in seiner Not an Wanda Maximoff (Elizabeth Olsen).
Was folgt ist ein von der ersten bis zur letzten Minute wilder Ritt durch das Multiversum, der einige Überraschungen für den Zuschauer bereithält. Regisseur Sam Raimi darf sich hier künstlerisch so richtig austoben und feuert aus allen Zylindern. Mit „Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ wird uns auch erstmals der Horror-Aspekt des MCU nähergebracht, der für einige sehr düstere und schaurige Momente sorgt. Die Darsteller, angeführt von einem gewohnt gut agierenden Benedict Cumberbatch (Sherlock, Star Trek Into Darkness, The Imitation Game, The Power of the Dog), sind durch die Bank gut besetzt und halten den Zuschauer bei der Stange. Vor allem Neuzugang Xochitl Gomez (Evil Things, Shadow Wolves, Roped, The Baby-Sitters Club) kann als durch Multiversen reisende America Chavez neue Akzente setzen und dürfte in weiteren Abenteuern des MCU noch eine wichtige Rolle spielen. Der Most Valuable Player des Films ist aber ganz klar Elizabeth Olsen (Martha Marcy May Marlene, Oldboy, Wind River, Sorry for Your Loss) als Wanda Maximoff alias Scarlet Witch, die ihrer Figur nach der Mini-Serie „WandaVision“ völlig neue Facetten verleiht. Sie stiehlt hier einfach jedem die Show und dürfte sich spätestens jetzt in die A-Liga von Hollywood katapultiert haben.
Rein technisch wird dem Zuschauer wieder ein richtiger Leckerbissen geboten. Die äußerst beeindruckenden visuellen Effekte, der knackige Sound, die treibende Musik von Komponist Danny Elfman (Batman, Men in Black 1-3, Spider-Man 1-3, Fifty Shades of Grey), die ausgeklügelte Kameraarbeit von John Mathieson (Gladiator, Königreich der Himmel, X-Men: Erste Entscheidung, Logan), die imposante Ausstattung von Charles Wood (Guardians of the Galaxy, Doctor Strange, Avengers: Endgame, Black Widow), die detailreichen Kostüme von Graham Churchyard (The Grotesque, Batgirl) sowie der verspielte Schnitt von Bob Murawski (The Gift, Spider-Man 1-3, Drag Me to Hell, Poltergeist) und Tia Nolan (Verliebt in eine Hexe, Sea of Dreams, Little Evil, Midnight Sun) sind erneut weltklasse und machen den Film zu einem atemberaubenden Erlebnis.
„Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ ist eine durch und durch gelungene Fortsetzung, die der Figur Dr. Stephen Strange alias Doctor Strange noch mehr Tiefgang verleiht, extrem viel Spaß macht und mit seinen zahlreichen Wendungen und Überraschungen dafür sorgt, dass dem Zuschauer bei der ein oder anderen Szene die Kinnlade hinunterfällt.
Marvel-Fans sollten wie immer bis ganz zum Schluss sitzen bleiben. Der Film hat zwei Post Credit Szenen, die uns einen Ausblick darauf geben, was uns in der Zukunft des MCU noch erwartet.
„Doctor Strange in the Multiverse of Madness“ läuft seit 4. Mai 2022 in den deutschsprachigen Kinos und wird von Walt Disney Studios vertrieben.
rb